Die Produkteigenschaften

Die drei Punkte (Eigenes Tauschmittel / Regionale Begrenzung / Bürgerliche Selbstorganisation) sind die wesentlichen Produkteigenschaften eines Sozialen Netzwerks, welches als App und Browsersoftware mit Hilfe spezieller Funktionen eine aktive Teilnahme an einer regionalen Selbstorganisation ermöglichen soll.

Ziel ist es, Leistungen, die bisher innerhalb der bestehenden Geldordnung geleistet werden, gegen Leistungen im neuen, regional überschaubaren, demokratischen Netzwerk zu substituieren.

Es handelt sich bei dem Punktesystem um eine Komplementärwährung, die an den Euro gekoppelt ist. Der Wechselkurs ist zunächst mit 1:1 festgelegt. Es liegt auf der Hand, dass dies kein eigenständiges und unabhängiges System darstellt. Es gibt verschiedenste Konfigurationsmöglichkeiten einer Komplementärwährung und darunter auch Einstellungen, die gänzlich unabhängige Systeme darstellen würden. Die Entscheidung für die gekoppelte Variante liegt darin begründet, dass es für die entscheidende Einführungsphase am wichtigsten erscheint, eine möglichst große Gruppe von Menschen zu erreichen. Je unabhängiger das Komplementärwährungssystem sein soll, desto größer sind auch die Hürden für den Einzelnen sich gerade zu Beginn des Projekts daran zu beteiligen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass damit das gesamte Projekt scheitern würde, wäre wesentlich höher und der erzielte Effekt läge dann bei Null. Die Verbindung der Komplementärwährung mit einem „Sozialen Demokratischen Netzwerk“ ermöglicht es bei einer eventuellen Zuspitzung der Krise oder einem möglichen Zerfallen des Euro, die allgemeinen Einstellungen des Punktesystems anzupassen.

Die Verbindung aus einem regional begrenzten Zahlungsmittel und einem sozialen Netzwerk erlaubt es, grundlegende Reformen anzugehen:

Diese Kombination ermöglicht zum einen eine basisdemokratische Entscheidungsfindung. Es ist ein Irrglaube, man könne in einem vereinigten Europa mit über 500 Mio. Menschen eine Demokratie leben. Diese kann nur mit einer begrenzten Anzahl von Menschen funktionieren, einem regionalen Bewusstsein, einer persönlichen Bekanntschaft und der dazugehörenden Solidarität untereinander. Dies soll nicht bestreiten, dass wir heute mit globalen Herausforderungen konfrontiert sind, die sicher nicht regional gelöst werden können. Jedoch sollte zunächst all jenes, was regional geregelt werden kann, auch dort geregelt werden. Je unabhängiger und demokratischer die einzelnen Regionen organisiert sind, desto größer die Wahrscheinlichkeit, das die überregionalen Interessensvertreter auch nach gesellschaftlich gewollten und langfristig sinnvollen Lösungen suchen.

Unser aktuelles Geldsystem wird aufgrund seiner Eigenschaften immer wieder Krisen, Konflikte und Kriege hervorrufen. Es fordert durch die Art der Geldschöpfung und des Zinssystems dauerhaftes Wirtschaftswachstum. Indem wir ein, in seinen Funktionen regional begrenztes und basisdemokratisches soziales Netzwerks mit einem eigenen Tauschmittel verbinden, erhalten wir zweitens ein Instrument zur überfälligen Verbindung unseres politischen Systems – der Demokratie – mit unserem wirtschaftlichen – dem Kapitalismus. Was nützt uns eine demokratische Entscheidungsfindung und die Gleichheit vor dem Gesetz, wenn wir parallel in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem leben. Hier hat bekanntlich nicht jeder die gleiche Stimme, sondern im Endeffekt entscheidet, wer über die wirtschaftliche Macht und die finanziellen Möglichkeiten verfügt. Aufgrund des kontinuierlichen weltweiten Monopolisierungsprozesses haben wir heute eine wirtschaftliche Elite, deren Machtausübung zu einem Abbau von demokratischen Prinzipien führt. Es wird Zeit, dass wir unser Geldsystem demokratisieren und seine Funktionsweisen offen legen.

Wir können heute beobachten, dass durch das wirtschaftliche Aufholen der BRICS Staaten  und anderer Schwellenländer die Nachfrage nach Energie und Ressourcen konstant steigt. Gleichzeitig geht aber das Angebot zurück, da keine Ressource in unendlichen Mengen vorhanden ist. Was dies für den Preis bedeutet, liegt auf der Hand: Ressourcen müssen teurer werden. Gerade für das exportabhängige Deutschland stellt diese Entwicklung eine große Gefahr dar, weil wir sowohl von den Ressourcen, als auch von der billigen Energie abhängig sind, um die globale Arbeitsteilung in der Produktion der von uns exportierten Produkte aufrecht zu erhalten. Steigen die Energiepreise weiter, wird sich dies nicht mehr rentieren und die Haupteinkommensquelle unseres heute vergleichsweise prächtig dastehenden Wohlstandsstaates wird versiegen. Zwar spüren wir heute noch nichts von der Krise, aber die gesellschaftlichen Folgen eines Krisenstaates lassen sich in unmittelbarer europäischer Nähe beobachten: In Irland, Spanien, Portugal, Griechenland oder Italien. Hier lässt sich die Spürbarkeit der Krise an Indikatoren wie einer Jugendarbeitslosigkeit von über 50 Prozent, einem zusammenbrechenden Gesundheitssystemen, einer wachsenden Anzahl von SOS Kinderdörfern und zunehmenden Aufständen leicht feststellen.

Die logische Konsequenz sollte also eine neue Regionalisierung sein, um in Zukunft eine steigende Unabhängigkeit gewährleisten zu können. Das in vielen Funktionen regional begrenzte Soziale Netzwerk soll daher drittens helfen, ein Bewusstsein für diese Notwendigkeit zu entwickeln und gleichzeitig bei der regionalen Vernetzung, Zusammenarbeit und Kommunikation unterstützen.

In der Folge besteht dann die Möglichkeit, dass weitere Regionen sich der Plattform anschließen.